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Logopädie

Was ist Logopädie?

Kommunikation ist ein wichtiger Teil des Lebens. Sich anderen klar und verständlich mitteilen zu können, ermöglicht die aktive Teilhabe an nahezu allen Lebensbereichen – ob im beruflichen Alltag oder im sozialen und familiären Umfeld. Sind Sprachverständnis, Artikulation, Lautbildung oder ähnliches beeinträchtigt, bremst das die Betroffenen aus – häufig leiden neben den sozialen Beziehungen auch die beruflichen, bei Kindern die schulischen, Perspektiven.

Die Logopädie zielt darauf ab, die Kommunikationsfähigkeit wiederherzustellen bzw. überhaupt erst zu entwickeln. Sie untersucht und behandelt Störungen rund um Sprache, Stimme und Sprechen. Auch Schluckstörungen gehören zum Fachgebiet, da sie sich negativ auf die Sprechfähigkeit auswirken können.

Im Fokus steht die Therapie solcher Beeinträchtigungen durch ausgebildete Logopäden. Diagnose und Verordnung erfolgen über den Arzt. Meist verordnen Hausärzte, Pneumologen (Lungenfachärzte), HNO-Spezialisten und Kinderärzte eine logopädische Therapie.

Wann führt man Logopädie durch?

Die Zielgruppe logopädischer Maßnahmen sind Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Zu den Einsatzfeldern gehören beispielweise:

  • Dysphagien (Saug-, Fütter-, Ess- und Schluckstörungen) bei Babys und Kleinkindern
  • Dysphagien (Schluckstörungen) bei Erwachsenen, z. B. bei neurologischen und geriatrischen Erkrankungen oder infolge von Tumor-Erkrankungen
  • Bei orofacialen Funktionsstörungen zur Unterstützung einer kieferorthopädischen/zahnärztlichen Behandlung
  • Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern
  • Mutismus („Sprechangst“)
  • Dyslalien (Lautfehlbildungen)
  • Hörverarbeitungs- und Hörwahrnehmungsstörungen
  • Stottern und Poltern
  • Stimmstörungen
  • Sprech- und Sprachstörungen (Aphasien) im Kontext neurologischer oder geriatrischer Erkrankungen, wie Schlaganfälle, Multiple Sklerose, Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Demenzen sowie bei Hörgeschädigten und Ertaubten.

Logopädie für Kinder

Bei manchen Kindern entwickelt sich die Sprache aus unterschiedlichen Gründen verzögert. Doch ab wann ist Logopädie angezeigt? Experten empfehlen eine logopädische Untersuchung, wenn das Kind mit vier Jahren sprachlich noch deutlich hinter Gleichaltrigen zurück liegt. Dabei können die Entwicklungsstörungen folgende Bereiche betreffen:

  • die Aussprache (z. B. Lispeln oder das konsequente Verwenden falscher Buchstaben wie Tasper statt Kasper)
  • den Wortschatz (deutlich reduzierter individueller Wortschatz)
  • die Grammatik (z. B. falsche Satzstellung bei Tätigkeitswörtern: „Rita gegangen ist“)
  • den Sprachgebrauch
  • das Sprachverständnis
  • den Redefluss (z. B. Stottern und Vorstufen davon)

Grundsätzlich lassen sich Störungen im Spracherwerb durch einen Logopäden gut behandeln. Bei einer medizinisch diagnostizierten gestörten Sprachentwicklung reicht die allgemeine Sprachförderung, die es nahezu in jeder Kita gibt, meist nicht aus. Es bedarf vielmehr einer fundierten logopädischen Therapie, mit der Sprach- und Sprechprobleme gezielt behandelt werden können.

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